Chile - Teil 2

Teil 2 -  Pinguine & Gletscher im Süden Patagoniens

Die zweite Woche unserer Chile-Reise führt uns in den Süden, geographisch an das Ende der Welt.
Wir fliegen von der Wüste zurück nach Santiago und verbringen dort eine Nacht in der Wartehalle des Flughafens, um am nächsten Morgen im 2.200 km Luftlinie entfernten Punta Arenas zu landen.

Punta Arenas ist die südlichste (Groß-)Stadt der Welt und liegt an der dünn besiedelten Magellanstraße. Hier herrscht ein eher rauhes Klima mit kaltem patagonischen Wind, der immer eine leichte Brise Meerwasser über die Stadt trägt. Die Seefahrerstadt überrascht uns mit seinem ehrlichen, unverfälschten Dasein - ein Kontrast zum touristischen San Pedro.

Am nächsten Tag besuchen wir eine Pinguin-Kolonie im Fjord "Seno Otway".
Leider sind viele der Tiere noch fischen, aber wir finden eine kleine Gruppe am Wasser, die wir von einem geschützten Ort in Ruhe beobachten können. Hin und wieder schlittert ein schwarz-weißer Kollege aus dem Wasser auf die Gruppe zu, und ich wundere mich, dass er dabei keinen der Anderen umkegelt. :D 


Außer Pinguinen gibt es noch eine weitere außergewöhnliche "Sehenswürdigkeit" in Punta Arenas. Die Einwohner behaupten, den "schönsten Friedhof Südamerikas" zu haben, und selbst ohne einen Vergleich würde ich das auch behaupten.

Das Areal ist so groß, dass die Friedhofsgassen eigene Straßennamen haben. Angefangen mit den Sarg-Hochhäusern geht man entlang der Grabstätten der Mittelschicht zu den Grabmonumenten der Oberklasse, die wie kleine Kapellen angelegt sind. Wir finden viele englische, deutsche und baltische Namen auf den Gräbern. 

Mit dem Bus geht es ein paar Stunden weiter bis nach Puerto Natales, die Stadt, die als "Eingang" zum Nationalpark Torres del Paine gilt. Hier trifft man wieder mehr Touristen und findet die größte Dichte an Outdoor-Shops auf einem Fleck. Viele Backpacker machen sich auf den Weg in den Nationalpark, um dort einige Tage zu wandern und campen. Da unsere Zeit knapp ist (knapp für ein so langes Land wie Chile),  entscheiden wir uns für die Tour, die Hannah uns in San Pedro empfohlen hatte. 

Mit dem Boot geht es über den Fjord "Ultima Esperanza" zu den Gletschern Serrano und Balmaceda. Wir sehen Wasserfälle, Kormorane und suchen die Felsen nach Seelöwen ab. Am Serrano laufen wir entlang des Fjordes bis an das türkisblaue, knarzende Eis ran, trinken anschließend Whiskey mit Gletschereis und genießen auf einer Estanzia (Ranch) Berge von gegrilltem Lamm, Huhn und Würstchen vom offenen Grill und aus dem Smoker.

Leider müssen wir nach einigen Tagen schon weiter, um die Weite Patagoniens zu Gunsten der Vulkane und Seen in Richtung Norden zu verlassen. Wir fahren zurück nach Punta Arenas, von dort aus geht unser Flug nach Puerto Montt. Eigentlich möchten wir gerne nach Puerto Varas oder Frutillar - Orte deutscher Einwanderer - , doch leider finden wir dort kurzfristig keine Unterkunft. Somit bleiben wir in Puerto Montt - dem gruseligsten und häßlichsten Ort, den wir jemals gesehen haben!

Doch davon mehr in Teil Drei!